Kurzvita

Professor Dr. Julius Kuhl (geb. 27.07.1947) vertrat von 1986 bis 2015 den Lehrstuhl für Differentielle Psychologie und Persönlichkeits­forschung an der Universität Osnabrück und war 2008-2016 Leiter der psychologischen Abteilung der Forschungsstelle Begabungsförderung im Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe).

Stationen seiner wissenschaft-lichen Karriere waren die Arbeit als wissenschaftlicher Assistent von Heinz Heckhausen in Bochum (1978-1982), die Leitung eines entwicklungspsycho–logischen Teams am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München (1982-1986) und Forschungsaufenthalte in den USA (1976-78 Michigan, 1984-85 Stanford) und Mexiko (1984, 1986).

Er ist Mitgründer der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (DGZ).

Schwerpunkte

Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Selbststeuerung und Affektregulation.

Diese Forschung bildete die Grundlage für eine neue Persönlichkeitstheorie, die Fortschritte der Motivations-, Entwicklungs-, Kognitions- und Neuropsychologie integriert (PSI-Theorie).

Aufbauend auf dieser Arbeit wurde in den letzten Jahren eine neue Methodik zur Diagnostik persönlicher Kompetenzen entwickelt, die bei Kindern und Erwachsenen eine umfassende Analyse vorhandener und entwicklungsfähiger Potenziale ermittelt (EOS: Entwicklungsorientierte Systemdiagnostik).

Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie hat Prof. Kuhl 2012 den Preis für das wissenschaftliche Lebenswerk verliehen.

Werdegang

Prof. Dr. Julius Kuhl ist der Urheber der Tests und Hauptgesellschafter von IMPART.

1967 – 1972
Studium der Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum und am LaSalle College, Philadelphia, USA (1969-70)

1976
Promotion im Fach Psychologie (Computersimulation und experimentelle Überprüfung von Modellen der Leistungsmotivation)

1982
Habilitation („Motivation, Konflikt und Handlungskontrolle“, erschienen im Springer-Verlag, Heidelberg, 1983)

1982 – 1986
Leitender Wissenschaftler (C3) am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München (Projekte: „Gedächtnispsychologische Grundlagen der Selbststeuerung“; LOGIC-Längsschnitt: „Entwicklung der Leistungsmotivation“)

1983 – 1984
Fellow am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences, Stanford, California, USA.

ab 1986
Professor (C4) an der Universität Osnabrück, Fach: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung:

seit 1986
mehr als 20 Drittmittel-Projekte mit den Forschungsthemen:
Selbststeuerung
Motivation (Leistung, Beziehung, Macht)
Intentionsgedächtnis
Affektmodulation kognitiver Prozesse
EEG-Korrelate von Selbststeuerungsfunktionen
Persönlichkeits-Assessment
Evaluation (Training bzw. Therapie)

1995
Mitgründer der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (DGZ)

2005 – 2015
Leitung der psychologischen Abteilung der Forschungsstelle Begabungsförderung am Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe).

2012
Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie für sein wissenschaftliches Lebenswerk